Die Lebensdauer eines Akkus liegt bei den aktuellen Modellen zwischen 500 bis etwa 1.000 Ladezyklen. Das heißt, dass ein Akku, je nach Typ, maximal rund 1.000 aufgeladen werden kann, danach ist er reif für den Müll (beziehungsweise den Rückversand an den Hersteller). Zu beachten ist allerdings, dass auch bei guten Akkus bereits ab 500 Zyklen die Kapazität nachlassen kann und somit Einbußen in der Reichweite drohen. Wer vorsorgen will, kann sich einen Ersatz-Akku zulegen, dabei liegen die Preise allerdings zwischen 300 bis 700 Euro pro Akku. Wir erklären, wie die Lebensdauer der Akkus bei richtiger Pflege erhöht werden kann. Außerdem stellen wir kurz eine kostengünstigere Alternative zum Ersatz-Akku vor.
E-Bike-Akku-Pflegetipps für ein langes Leben
Je nach Hersteller, Pflege und Nutzung, ist die Lebensdauer eines Akkus auf umgerechnet knapp zwei Jahre begrenzt. Dabei geht man davon aus, dass er etwa 1.000 Ladezyklen durchsteht. Heutzutage kommen überwiegend Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz, die Tage der Bleigel-, Nickel-Cadmium- und Nickel-Metallhydrid-Akkus sind gezählt. Um die Lebensdauer möglichst hoch zu halten, sind folgende Maßnahmen ratsam:
- Den Akku „einfahren“
Damit der Akku seine Kapazität ausschöpfen und sich richtig kalibrieren kann, ist es notwendig, dass er zunächst „eingefahren“ wird. Es empfiehlt sich daher, denn Akku zunächst abwechselnd drei bis fünf Mal voll aufzuladen und ihn anschließend komplett zu entladen.
- Den Akku nach jeder Fahrt aufladen
Früher waren Teil-Ladungen eher schädlich für Akkus, doch das ist Dank der neuen Methoden passé. Der Akku sollte daher nach jeder Nutzung wieder aufgeladen werden. Dabei sollte er im Trockenen bei Temperaturen von rund 0 bis maximal 40 Grad Celcius (siehe Betriebsanleitung) aufgeladen werden, so die Empfehlungen. Verwendet werden sollte dabei immer das dazugehörige Ladegerät vom Hersteller, um eine optimale Ladekapazität zu erzielen. Zudem sehen die Hersteller die maximale Sicherheit nur dann gewahrt, wenn nicht auf günstigere Varianten zurückgegriffen wird.
Kleiner Tipp: Wer das Bike täglich benutzt, könnte sich ein zweites Ladegerät zulegen, um den Akku bequem auch auf der Arbeit laden zu können. So ist er bei jedem Fahrtantritt voll aufgeladen. Außerdem sollte er nur sehr selten vollständig entladen werden.
- Den Akku richtig lagern
Falls das E-Bike, beziehungsweise Pedelec, in den Wintermonaten nicht genutzt wird, muss der Akku sachgerecht gelagert werden. Das heißt konkret, dass er im Haus aufbewahrt werden sollte. Das gilt auch für Akkus, die im Winter zum Einsatz kommen, da Akkus generell vor großer Kälte, wie auch Hitze (keine direkte Sonneneinstrahlung) geschützt werden müssen. Hersteller warnen ansonsten vor frühzeitigen Kapazitätsverlusten des Akkus. Wer sein Bike im Winter unterstellt, sollte den Akku bei rund 60 Prozent der Kapazität und relativ kühl (10 bis 15 Grad Celsius) einlagern. Über einen längeren Zeitraum hinweg lohnt es sich, den Akkustand alle zwei bis drei Monate zu kontrollieren, damit er sich nicht vollständig entlädt.
Übrigens: Die Biker sind sich uneinig, ob Kälte dem Akku nun schadet oder nicht. Um sicherzugehen, raten wir aber, sich an die Vorgaben der Hersteller zu halten.
- Keine Laien-Experimente
Wer Probleme mit dem Akku hat, sollte sich an seinen Fach-Händler oder den Hersteller direkt wenden. Niemals aber sollte man selbst versuchen, den Akku zu reparieren oder gar zu öffnen. Einerseits geht dann der Versicherungsschutz (Garantiefall) verloren. Andererseits stellt dies ein Sicherheitsrisiko dar.
Doch auch die beste Pflege schützt den Akku nicht vor dem Ermüdungszustand. Nach rund 1.000 Ladezyklen ist es in der Regel aus und vorbei: Der Akku lässt sich nicht mehr laden und muss ersetzt werden. Da dies aber mit bis zu 700 Euro richtig teuer werden kann, hat sich nun ein Anbieter darauf spezialisiert, Lithium-Akkus wieder aufzufrischen.
Lithium-Ionen-Akkus erneuern statt wegwerfen
Die Liofit GmbH hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um verbrauchte Lithium-Ionen-Akkus wieder aufzufrischen. So sollen rund 80 bis 100 Prozent der Gesamtleistung wiederhergestellt werden. Damit ist es nicht notwendig, verbrauchte beziehungsweise defekte Akkuzellen wegzuwerfen und einen neuen Akku zu besorgen.
Bisher lassen sich nur Akkus einer bestimmten Herstellerauswahl wiederaufbereiten. Die Refresh-Angebote gelten aktuell für Akkus der Hersteller: Biketec AG, BMZ Gmbh, BionX, Derby Cycle Werke GmbH, Panasonic, Pantherwerke, Phylion Battery Co. Ltd. und TXED Bike. Akkus anderer Hersteller können individuell angefragt werden.
Das Unternehmen gibt dabei eine Garantie von einem Jahr auf die wiederaufbereiteten Akkus. Die Wiederaufbereitung kann dabei von knapp 100 Euro (Einzelzellenausgleich) bis zu rund 400 Euro (Zellentausch im Paket) kosten. Es liegt nun im eigenen Ermessen, ob man sich für eine Aufbereitung oder direkt einen Neukauf entscheidet. Da uns hier noch die Erfahrungswerte fehlen, würden wir uns freuen, wenn ihr uns von eurer „Akku-Reanimation“ berichten würdet. Kennt ihr das oder ähnliche Verfahren? Wird die Original-Kapazität wiederhergestellt? Wir sind schon auf eure Antworten gespannt.
Ich finde die Diskussionen über die Zahl der möglichen Ladezyklen der Akkus ziemlich müßig. Ich fahre mit einer Akkuladung etwa 100 – 120 km weit. Wenn der Akku 500 Zyklen hält, habe ich mit meinem Rad zwischen 50 und 60 tkm zurück gelegt. Bei einer monatlichen Fahrleistung von 600 bis 700 km ist mein Rad dann ca. acht Jahre alt. Mal ehrlich, das Rad ist dann ziemlich runter geritten. Ich glaube, dass ich dann eher über die Anschaffung eines neuen Bikes nachdenke als über die Investition in einen neuen Akku.
Einen schönen guten Morgen Jochem und lieben Dank für deinen Kommentar.
Ich gebe dir Recht: Sollte der Akku die Ladezyklen tatsächlich alle einhalten und die 8 Jahre meistern, wäre das absolut vertretbar ein neues Rad zu kaufen. Was aber leider immer so ist: Herstellerangaben richten sich immer nach den Optimalbedingungen… Aus meine Verhalten heraus kann ich sagen, oder muss ich eher eingestehen: Das halte ich nicht ein. Ein Akku muss wirklich einiges mit mir mitmachen. Nicht mal mein Smartphone-Akku hält länger als ein Jahr ohne erheblichen Kapazitätsverlust. Und eigentlich sollten die aktuellen Modelle etwas lebensfähiger sein.
Sollte der Akku gut gepflegt sein und tatsächlich keine Kapazitätseinbußen aufzeigen, ist es natürlich umso besser.
Mein Erfahrungsschatz zeigt allerdings (generell bezogen auf Akkus), dass Herstellerangaben leider immer von sehr perfekten Bedingungen ausgehen.
Liebe Grüße und einen wundervollen Start ins Wochenende!
Yasmin
[…] Bremsweg, das solltet ihr nicht unterschätzen. Ebenso muss berücksichtigt werden, dass sich die Akkuleistung durch die zusätzliche Last verringern kann. Also kalkuliert lieber eine kürzere Tour oder einen […]
Hallo ich habe ein e-bike von cube.als ich heute fahren wollte ,hatte der Akku die Leistung der Einstellung der verschiedenen Gänge nicht aufrufen können,bzw.nur kurz.Was ist zu tun??? Den Schalter des Akku eine Minute ausschalten ??? Hubert
Guten Morgen Hubert,
leider können wir da keine Ferndiagnose geben 🙁 Vielleicht fragst du in einem Forum, welches sich explizit mit einem CUBE-Akku beschäftigt, ob andere gleiche Erfahrungen gemacht haben und was sie dagegen getan haben? Auch der Gang zum Hersteller kann sicherlich nicht verkehrt sein (bzw. ein Anruf beim Support).
Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche!
Yasmin
Hallo,
ich kann einen eBike Akku Original Derby Cycle E-Bike Pedelec Akku 25.2 V (26V) 24 Ah Panasonic kaufen. Der ist im Nov 2014 gekauft worden, laut dem Verkäufer soll er nur 3-5mal benutzt worden sein.
Verliert ein ein Akku sein Lebensdauer, auch wenn er nicht genutzt wird. Raten sie von so dem Kauf ab?
MfG W. Schramm
Hallo,
wie häufig ein Akku geladen und genutzt wurde sieht man diesem leider so nicht ohne weiteres an und kann in vielen Fällen ohne ein Prüfgerät nicht genau bestimmt werden. Weiterhin kann ein Akku im laufe der Jahre, auch wenn er nicht genutzt wird, einen Teil seiner Kapazität einbüßen. Wie groß aber diese einbüßen in der Kapazität sind ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab, so dass ich hier keine allgemeine Aussage zu treffen möchte.
Einige Akkus haben auch einen selbstest eingebaut welcher Auskunft über den Zustand geben soll. Wenn ich den genannten Akku richtig zuordne lässt sich der Selbsttest starten indem man den Akku komplett lädt und dann fünf Sekunden die „push“ Taste gedrückt hält. Anschließend sollen die LED anzeigen wie viel der Kapazität noch genutzt werden kann.
Ich hoffe das dieses zumindest ein wenig weiterhilft.
Besten Gruß
Stephan