Die Welt steht still, seit das neue Pokémon Go offiziell erschienen ist. Auf den Straßen tummeln sich die „Smombies“ und selbsternannte Pokémon-Jäger, die scheinbar ziellos durch die Straßen irren, ruckartig stehen bleiben und konzentriert ins Smartphone starren. Dabei laufen sie nicht selten auch Radfahrern vor die Füße. Die Welt schreit auf, wobei das ja wirklich nichts Neues ist…
Ganz gewagt ist, wenn sich Pokémon-Fans auf dem Fahrrad oder Pedelec befinden und mitten in der Fahrt eine Vollbremsung hinlegen müssen – da könnte ja ein seltenes Arktos im Busch hocken. Oder war es doch nur Taubsi? Die Grenzen sind fließend, leider auch von Ufer zu Wasser: so machen Pedelec-Fahrer auch mal einen Boxenstopp im Hafenbecken, wenn ein Goldini auf sie wartet… Und war das nicht ein Pikachu mitten auf der Kreuzung? Solche Aktionen sind allerdings viel zu gefährlich, also haben wir uns bierernste Gedanken gemacht, wie ein Pedelec „bei der Pokémon-Jagd“ zielführend einzusetzen ist.
Den Pokémon-Hype sicher auf´s Pedelec übertragen
Vorweg: Ich bin bekennender Pokémon-Fan der ersten Stunde! Ich habe mein gesamtes Taschengeld in Gameboy und Spiele investiert und mein Team trainiert. Mit den Jahren kamen immer weitere Features. Eine Möglichkeit ist es beispielsweise, ein Ei im Game auszubrüten, um die virtuelle Pokémon-Zucht voranzutreiben. Jeder Spieler kennt die Situation: Man sucht sich den Radweg, packt das Ei ein und radelt dann Stunde um Stunde hoch und runter, um das begehrte Pokémon schlüpfen zu lassen. Diesen Hype haben die Pokémon-Go-Macher nun ins echte Leben übertragen. Plötzlich kommen die „Zocker“ wieder ans Tageslicht, bewegen sich an der frischen Luft und legen mehrere Kilometer Fußweg hin, um ihre Pokémon-Eier auszubrüten. Ihre Bewegungen werden via GPS getrackt, sodass das Ausbrüten auch nur erfolgt, wenn sie die vorgegebene Strecke zurückgelegt haben. Viele Sporttrainer werden sich jetzt freuen. Doch birgt der Trend eben auch Gefahren, weil das Smartphone am Lenker genutzt wird und die Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr abnimmt. Das muss aber nicht sein! Redditnutzer Davedamon appelliert an eure Achtsamkeit:
„Pokémon Go auf dem Fahrrad zu spielen, ist okay, aber auch hier gilt: Gebt acht, was ihr tut. Bei Ingress ist [das Spielen auf dem Fahrrad] ziemlich verbreitet und als ‘Bikegressing’ bekannt. Es ist unwahrscheinlich, dass ihr so den Speed Limiter auslöst.”
Tipp 1: Auf ausgiebigen Touren Eier ausbrüten
Wer Pokémon Go unbedingt auf dem Rad oder Pedelec spielen möchte, sollte sich hierbei einfach auf das Eier ausbrüten, statt Pokémon finden, konzentrieren. Dazu muss man nicht permanent auf das Display starren. Einfach das Smartphone an die Handy-Halterung anbringen (oder sicher im Rucksack verstauen) und los geht´s! Allerdings darf man sich nicht zu schnell fortbewegen: Es zählt nur die Strecke, die ein Fußgängerzurücklegen könnte. Wer versucht Eier während der Autofahrt auszubrüten oder gar den GPS-Code zu manipulieren (via GPS-Spoofers), cheatet – und wird sogar mit Spielsperren abgestraft. Also eignet sich der Tipp nur bedingt. Nach eigenen Aussagen des Herstellers ist eine Fahrradfahrt nicht direkt verboten, doch es gilt „saftey first“. Es soll eine lockere Rundfahrt in Schritttempo werden? Dann schlüpfen die Eier in Windeseile. Bei sportlichen Touren mit dem Pedelec bleibt der Effekt allerdings aus.
Tipp 2: Couchpotatoes können alles auf den Kopf stellen
Ihr möchtet weder laufen noch im Schritttempo durch den Park fahren, aber trotzdem Eier ausbrüten? Kein Problem: Wendet einfach den Trick der Kollegen aus der „chip“-Redaktion an und stellt euer Pedelec auf den Kopf. Befestigt das Smartphone an den Speichen und beginnt, das Rad langsam zu drehen. Das Smartphone ist in Bewegung und sollte ebenfalls ein paar Meter gutgeschrieben bekommen. Passt aber bloß auf, dass es dabei nicht herunterfällt…
Tipp 3: Weite Strecken, viele Pausen, verschiedene Pokémon
Alternativ könnt ihr euer Smartphone aber auch einfach wegstecken, eure Fahrradtour genießen und die Pokémon-Jagd auf ein paar Rasten beschränken: Je nach Region ändern sich die Pokémon. Wer mit einem Pedelec unterwegs ist, legt in der Regel größere Strecken zurück und braucht bei längeren Touren auch mehr Pausen. Das ist ideal, um an den Rastplätzen auf die Pirsch zu gehen und nach den hiesigen Pokémon Ausschau zu halten. Plant eure Rasten daher gern variabel ein: Mal im Wald, mal am Wasser. Und wenn´s mal nicht klappt: Es ist nur ein Spiel. Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß bei der Pokémon-Jagd. Bitte denkt dran: Augen auf im Straßenverkehr. Ihr könnt eure Wunden leider nicht in Sekundenschnelle im Pokémon-Center heilen…